Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Mai 2018
Jung, DMS & Sie! / REISE Ein UNESCO-Weltkulturerbe kommt nicht von ungefähr. Über Jahrhun- derte hat die Grazer Altstadt rund um den Schlossberg ein Stadtbild ent- wickelt, das schützenswert ist – und sehenswert. Die einzigartigen und gut bewahrten Baustile von Gotik, Barock, Renaissance, Jugendstil und natürlich der Moderne haben seit dem Mittelalter nicht nur eine Wertsteige- rung erfahren, sondern beweisen ein Gefühl für Tradition und Kunst. So beleben zeitgenössische Kunst und Architektur die Szene im selben Maße, wie die Grazer Oper, die Theater und klassischen Festivals. 2003 wurde Graz überdies als Europas Kultur- hauptstadt gefeiert. „The Friendly Alien“ und die Murinsel sind noch immer Zeugnis dieses Jubeljahres. Wer schon einmal in Graz war, wird es nur bestätigen können: Graz ist immer anders und wahnsinnig vielfältig und charmant. Demnach ist es kein Wunder, dass die Mur-Metropole als Geheimtipp gilt. Fantastische Architektur Hier werden die Gegensätze der Stadt am besten sichtbar. Neben eindrucks- vollen Bauten, mittelalterlichen, fast schon italienisch anmutenden Gäss- chen und verträumten Innenhöfen zeigt sich immer wieder spektakuläre moderne Architektur wie die des Kunsthauses. Graz ist nicht wahnsin- nig groß. Deshalb kann man sich ganz schnell einen Überblick verschaffen. Und das, obwohl die Stadt einen der größten erhaltenen Altstadtkerne Mit- teleuropas besitzt, der im Jahr 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erho- ben wurde. Wer die Augen aufmacht, kann an jeder Ecke etwas Spannendes entdecken. Besonders inspirierend ist die his- torische Mur-Vorstadt. Noch heute wird das Stadtbild vor allem durch einen äußerst ungewöhnlichen Bau beherrscht. Wie aus einer anderen Welt, von seinen Schöpfern, den bri- tischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier „A Friendly Alien“ genannt, steht das Kunsthaus, ein Ausstellungsraum für nationale und internationale zeitgenössische Kunst, sozusagen in der Mitte der Stadt. Nur knapp hundert Meter entfernt liegt der Mariahilferplatz mit einer beeindruckenden Pfarrkirche und dem vermutlich schönsten Blick auf den Schlossberg. Zudem feiert das ehe- malige Scherbenviertel rund um den Mariahilferplatz und das Kunsthaus sein großes Comeback. Heute ist die Mariahilferstraße mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Bars das Zentrum der Kreativen. Stichwort GenussHauptstadt Als erster österreichischen Stadt wurde Graz im Jahr 2008 der Titel „GenussHauptstadt“ verliehen. Die Auszeichnung wurde von GENUSS REGION ÖSTERREICH – einer Initiative der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH und des Bundes- ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus – verliehen und würdigt regionale Spezialitäten, regionale Kochkunst auf Hauben-Niveau und regionale Besonderheiten. Natürlich darf hier auch die Käferbohne nicht fehlen. Die steirischen Käferbohnen – immer verfeinert mit steirischem Kürbiskernöl – sind ur-steirischer Bestandteil des Speiseplans: angefan- gen mit deftigen Salaten über feurige Suppen und Eintöpfe bis hin zu Süß- speisen aus Bohnencreme. Wie es sich für die Hauptstadt der Steiermark – das grüne Herz Österreichs – gehört, präsentiert sich Graz auch als Stadt, in der man zwischen urbanem Flair und ländlicher Idylle nicht zu wählen braucht, da immer beides greifbar ist. Graz – City of Design Als eine von zehn Städten weltweit erhielt Graz den Titel „UNESCO City of Design“. Unter einer einzig- artigen Dachlandschaft zeigt sich ein Murrinsel 64 Mai 2018
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