Jung, DMS & Sie! - Oktober 2022
Glokalisierung des Handels Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie abhängig der Lebens- mittelhandel von Importen und funktionierenden Handels- und Transportsystemen ist. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zieht zudem bereits jetzt massive Preisstei- gerungen nach sich und lässt die Gefahr von weltweiten Hungersnöten wachsen. Das wirft schlagartig die Fragen auf: Wie resilient ist das Lebensmittelsystem? Global findet daher ein Umdenken über die Neuausrichtung der Agrarin- dustrie, nachhaltige Kreisläufe, regionale Produktion, trans- parente Lieferketten und Herkunftsbeschriftung statt. Neu sind die Themen, auf die bewusste Konsumentinnen und Konsumenten schon lange setzen, nicht. Aber die globalen Krisen geben ihnen ein anderes Gewicht. Auch ein neues Verhältnis von lokalen und global produzier- ten Lebensmitteln rückt in den Fokus. So lokal wie möglich soll es sein. Und wenn global, dann sind Transparenz, Fair Trade und ökologische Produktionsmethoden zu berück- sichtigen. Diese Wertekriterien werden künftig die Spielre- geln der Lebensmittelhersteller und -händler prägen. „New Glocal“ –, das können traditionelle Hofläden und Kleinst- anbieter sein, die über Plattformen wie „PIELERS“ oder „Marktschwärmer“ direkt mit dem Kunden verbunden sind. Diese digitalen Hofläden vermitteln Lebensmittel zwischen Landwirten und Verbrauchern – frisch und regional. Die Vor- teile liegen auf der Hand: kurze Lieferketten und frisches, biologisch angebautes Essen. Regenerative Produktion Der Food Report 2023 hat aber noch einen dritten Lebens- mitteltrend ausgemacht: „Regenerative Food“. Auch eine noch so kompromisslos vegane Ernährung mit genauso kompromisslos lokal gekauften Zutaten kann eine schlechte Jung, DMS & Sie! / TRENDS 40 Oktober 2022
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