Jung, DMS & Sie! - Mai 2023

Mit dem anhaltenden Erfolg stieg auch die Zahl der alko- holfreien Marken auf mittlerweile mehr als 800, wie der Verband berichtet. Neben klassischen Sorten wie Pils, Wei- zenbier oder Radler kommen immer mehr regionale Biere wie Kölsch und Alt als alkoholfreie Varianten auf den Markt. Das beliebte Helle sowie Craft-Sorten wie India Pale Ale gab es ebenfalls längst auch ohne Alkohol. Lange Zeit kein Selbstläufer „Die Einstellung der Konsumenten und der Brauereien ge- genüber alkoholfreiem Bier hat sich extrem gewandelt“, er- klärt Elisa Raus, Bier-Sommelière und Pressesprecherin der Brauerei Störtebeker, in einem Interview mit dem Gourmet- magazin Falstaff. „Früher trank man alkoholfreies Bier nur, wenn man noch fahren musste, heute schämt sich niemand mehr dafür, es auch sonst zu tun.“ Das war 1979 noch ganz anders, als das Clausthaler alkoholfrei auf den Markt kam. Die neue Sorte hieß damals nicht etwa „Binding alkoholfrei“. Es wurde extra die Marke Clausthaler gegründet, denn die Brauerei hatte große Bedenken, mit dem neuen Getränk die eigene Marke zu schädigen. Auch 1991, als die Marke Jever um das alkoholfreie „Jever Fun“ ergänzt wurde, war das noch kein Selbstläufer. Es gab zwar schon eine größere Akzeptanz für alkoholfreies Bier in der Bevölkerung, aber im- mer noch Befürchtungen, das gute Image zu beschädigen. Heute gehört Jever Fun zu einem der bundesweit marktfüh- renden alkoholfreien Biere. 2002 2,3 2004 2,3 2006 3,4 2008 3,7 2010 4,3 2012 5,1 2013 6,1 2014 6,3 2015 6,4 2016 6,4 2017 6,2 2018 6,8 2019 6,7 2020 6,6 2021 6,6 Produktion alkoholfreien Bieres in Deutschland (in Mio. Hektoliter, Quelle: Deutscher Brauer-Bund) Jung, DMS & Sie! / TRENDS 42 Mai 2023

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