Jung, DMS & Sie! - Mai 2023
Aus Sicht der Portfoliodiversifikation bieten Sneaker durch- aus Vorteile. Die Korrelation, also die parallele Entwicklung zwischen Sneaker-Preisen und Aktienkursen, dürfte eher gering sein. Ein echter Sammler verkauft seine Schuhe nicht, weil es an der Börse gerade nicht läuft. Aber er wird vielleicht auch vorerst keine neuen Sneakers kaufen. Keine Geldanlage für jedermann Wie bei allen Sammelobjekten eignen sich Sneaker nur für diejenigen, die sich in den Markt und die Usancen einge- arbeitet haben. Sneaker sind daher keine Geldanlage für jedermann. Wer sich an stylischen und exotischen Sneakers erfreut und nur einen kleinen Teil seines Kapitals dafür in- vestiert, für den kann das Sammeln eine spannende Leiden- schaft werden. Selbst wenn sich dann die Träume von einer guten Rendite nicht erfüllen, bleibt die Tatsache, dass das Sammeln Spaß bereitet. Ein seriöser Kapitalaufbau – etwa für die private Altersvorsorge – sieht aber anders aus. Warum heißen Sneakers eigentlich Sneakers? 1870 kamen die ersten Schuhe mit flexibler Gummi- sohle und einer markanten horizontalen Linie am Soh- lenrand auf den Markt. Aufgrund ihres Komforts wa- ren sie vor allem bei Urlaubern und Sportlern beliebt. Vorher hatten die meisten Schuhe harte Ledersohlen, die man bei jedem Schritt hören konnte. Ein leiser Tritt war erst mit der Erfindung der Gummisohlen möglich, die aus Kautschuk hergestellt wurden. Der Begriff „Sneakers“ wurde erstmals 1917 von Henry Nelson McKinney verwendet. Der US-Werbefachmann beschrieb damit die typischen Gummisohlen, die den Schuh leiser machten – so, als würde man über den Boden „schleichen“. Ab den 1950er-Jahren avancierte der Sneaker zum Freizeit- und vor allem Kultschuh. Protagonisten waren Stars wie James Dean, Mick Jagger und David Bowie, die in Sneakers auf Fotos posierten und damit Jugendliche weltweit inspirierten. In den USA waren es nicht nur Basketballstars, sondern auch die Pionie- re der Rap-Musik, die Sneakers außerhalb der Sport- halle trugen und sie so zur Alltagsmode erhoben. Der Sneaker wurde so zum Symbol der Jugend – die verschiedenen Modelle zu Ikonen unterschiedlicher Subkulturen. Jung, DMS & Sie! / STYLE 51 Mai 2023
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