Karl Ottósson, CEO von Icelandic
Investors, ist seit 1995 Vertriebspartner
von Jung, DMS & Cie. Der auf Island
tätige Börsenmakler (Broker) lernte
Dr. Klaus Jung vor 22 Jahren, im Jahr
1994, bei einer internationalen Anleger-
messe in Düsseldorf kennen und macht
seither Fondsgeschäfte mit Jung, DMS
& Cie. Im Gespräch gibt er uns Tipps zu
seiner Heimat – die nicht erst seit der
Fußball-EM 2016 viele Fans hat.
Was ist die beste Reisezeit für Island?
Karl Ottósson: Generell hat jede Jah
reszeit Ihre Vorteile, aber ich würde
jedem empfehlen, seine Reise für
den Juni und Juli zu planen. In den
Wintermonaten hat man allerdings
mehr Chancen, die bekannten Nord
lichter zu sehen, als in der Sommerzeit.
Welche Sehenswürdigkeiten sollte man
in jedem Fall sehen, wenn man nach
Island reist?
Karl Ottósson: Auf jeden Fall sollte
man sich Gullfoss und Geysir, den be
kanntesten Wasserfall und die heißen
Quellen, die regelmäßig riesige Was
serfontänen ausstoßen, anschauen.
Dann ist das Blue Lagoon Geothermal
Spa in der Nähe des internationalen
Flughafens in Keflavík auf jeden Fall
einen Besuch wert. Der bekannteste
und größte Gletschersee Jökulsár
lón in der Nähe des Vatnajökull, des
drittgrößten Gletschers Europas, ist
ebenfalls lohnenswert für eine Besich
tigung. Hier kann man in den Som
mermonaten mit ein bisschen Glück
zudem auch Robben und nistende
Raubmöwen beobachten.
Was ist ein guter Ausgangspunkt für eine
Reise? Das Zentrum von Reykjavík?
Karl Ottósson: Reykjavík ist natür
lich der Mittelpunkt von Island. Hier
wohnt mehr als die Hälfte der Einwoh
ner. Vor allem sehenswert in Reykjavík
wären die Altstadt und der alte Hafen.
Unzählige kleine Restaurants findet
man hier überall, in denen man sehr
gut Fisch oder natürlich auch das be
rühmte Lammfleisch essen kann. Vom
alten Hafen aus kann man auch sehr
gut eine Whalewatching-Tour durch
die nahegelegenen Buchten und Fjorde
machen.
Haben Sie ein Lieblingsrestaurant?
Wenn ja, welches?
Karl Ottósson: Mein Lieblingsres
taurant ist das Perlan (die „Perle“).
Das Drehrestaurant und auch die
Aussichtsplattformen mit Imbiss ein
Stockwerk tiefer, wurden auf sieben
Heißwassertanks gebaut. Bei gutem
Wetter hat man hier eine sehr schöne
Aussicht auf Reykjavík und das umlie
gende Land.
Haben Sie einen Lieblingsplatz?
Wenn ja, welchen?
Karl Ottósson: Mein Lieblingsort in
Island ist Borgarfjörður, wo ich mein
kleines Sommerhaus habe, etwa eine
Stunde von Reykjavík mit dem Auto
entfernt. Am Anfang des Borgarf
jörður liegt das Dorf Borgarnes mit
dem Landnámssetur, einem kleinen
Museum, in dem man per Audiofüh
rung, auch auf Deutsch, alles über die
Ureinwohner, die Wikinger, erfährt.
In Borgarfjörður hat man alles: den
großen Vulkankrater (Grábrók), die
vielen heißen Quellen (Deildartung
uhver) mit heißen Bädern, die Eis
höhlen im Gletscher Langjökull und
die zahlreichen schönen Wasserfälle,
wie Hraunfossar und Glanni. In der
Gemeinde Borgarfjörður findet man
auch das kleine Örtchen Reykholt, in
dem Snorri Sturluson, der die Saga
„Die Eddas“ geschrieben hat, gewohnt
hat. Der Besuch der Vestmannaeyjar
inseln lohnt sich ebenso. Dort gab es
im Jahre 1973 einen Vulkanausbruch
mitten im Dorf. Die Fahrt dorthin
mit der Fähre dauert etwa eine halbe
Stunde von Landeyjarhöfn aus, das
etwa 100 km von Reykjavík entfernt
an der Südküste liegt.
Haben Sie als Börsenmakler noch eine
Investitionsidee für unsere Leser?
Welche Investitionstrends gibt es
derzeit auf Island?
Karl Ottósson: Wer in Island Geld
machen will, baut ein Hotel. Wegen
dem Touristenzuwachs (von 300.000
im Jahr 2000 auf 1,5 Millionen im
Jahr 2015) werden in Reykjavík und
Umgebung nur Hotels gebaut. Im Au
genblick dreht sich alles um den Tou
rismus. Da wir hier acht Jahre lang
(nach dem Crash) keine Devisen für
Investments im Ausland bekommen
haben, sind die Aktienpreise in Island
etwas in die Höhe getrieben worden.
Dies soll jetzt im Januar 2017 anders
werden, wenn wir wieder im Ausland
investieren dürfen.
Jung, DMS & Sie! / Reise
62
Oktober 2016
