Im Jahr 2017 soll bereits jeder dritte Mensch in den sozialen
Netzwerken aktiv sein. In Deutschland allein wird mit
39,4 Mio. Nutzern gerechnet. Das sind potenzielle Kunden
für einen Finanzdienstleister, die ganz einfach zu errei-
chen sind – wenn man die Tricks kennt.
Social Media clever nutzen
Social Media ist wie ein riesiger bunter Kuchen.
Und wer Kanäle wie Facebook, Twitter oder Xing
richtig nutzt, kann diesen Kuchen nahezu allein
vertilgen. Die Finanzbranche hat den Trend zwar
erkannt, aber die Initiative, die Arbeitskraft
oder das Wissen um die richtige Nutzung fehlt
noch in vielen Fällen. Ein neuer Mitspieler, der
die sozialen Netzwerke clever für das eigene
Marketing einsetzt, kann damit eine riesige
Zielgruppe in diesen Netzwerken erschlie-
ßen. Vor allem das junge Publikum fühlt
sich in den sozialen Medien zu Hause.
Mit Social Media Kunden
gewinnen und binden
Die Stichworte sind Kundengewin-
nung und -bindung. Denn aus den
anfänglich interessierten Nutzern
können Fans werden. Fans empfin-
den das Angebot auf dem einge-
setzten Social Media-Kanal als
sinnvoll und können somit zu
Kunden werden. Zufriedene
Kunden können letztlich auch
Multiplikatoren werden, wenn
sie ihre positiven Erfahrun-
gen mit ihrem sozialen Um-
feld teilen. Daraus ergibt
sich eine nahezu endlose
virale Kette an positiven
Nutzererlebnissen. Und
das Schöne daran ist:
Es kostet nicht viel
Geld – wie etwa teure Imageanzeigen in Zeitschriften –
und auch nicht viel Zeit. Gerade für Existenzgründer sind
die Social Media ein effizienter und kostengünstiger Weg,
Aufmerksamkeit für das eigene Angebot zu erzielen.
Timelines zumüllen wird bestraft
Social Media erfolgreich zu nutzen, heißt nicht, den halben
Tag auf Facebook & Co. rumzuhängen und fünf Beiträge oder
mehr abzusetzen. Ganz im Gegenteil: Wenn ein Betrieb zu
häufig postet, sind die Nutzer genervt, weil ihre Timeline „zu-
gemüllt“ wird. Sie neigen dazu, diesem Unternehmensprofil ein
„Gefällt mir nicht mehr“- oder ein „Entfolgen“-Schild zu verpas-
sen. Viel erfolgreicher sind Social Media-Strategien wie „Weniger ist
mehr“ und „Zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal“.
Weniger ist mehr
„Weniger ist mehr“ bedeutet aber nicht, sich auf die wichtigsten Bei-
träge zu beschränken. Vielmehr gilt es, den richtigen sozialen Kanal für
seine Aktivitäten zu wählen. Kein Unternehmer hat die Zeit, auf allen
Plattformen wie Google+, Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing, Youtube
und Co. aktiv zu sein. Und das ist auch nicht zielführend. Stattdessen
sollte man sich auf ein bis zwei Kanäle konzentrieren, die am besten zum
eigenen Nutzerverhalten passen und den Kundeninteressen entsprechen.
Wenn Sie gerne mal mit Freunden einen Kaffee trinken, haben Sie meistens
ihre Stammcafés. Wenn man ein Freund der kurzen, knappen Beschreibungen
ist und auf ausführlichere Artikel verlinkt, ist Twitter besonders geeignet. Oder
ist es für den Betrieb vor allem relevant, den Kontakt zu Geschäftspartnern auf-
rechtzuerhalten? Dann wären Kanäle wie Xing oder LinkedIn empfehlenswert.
Zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal
Um die maximale Aufmerksamkeit für die eigenen Posts zu erreichen, sollte man
nicht nur das Wo sondern auch das Wann kennen. Denn jedes soziale Netzwerk folgt
seinen eigenen Regeln und hat daher auch seine eigenen Spitzenzeiten, zu denen die
meisten Nutzer agieren. Bei Facebook und Twitter ist es am besten, zwischen zwölf
und 16 Uhr zu posten. Google+ sollte man dafür besser vormittags zwischen neun und
elf Uhr nutzen. Es ist wohl keine Überraschung, dass man nachts, am Wochenende und
an Feiertagen die wenigsten Nutzer erreicht. Diese statistischen Erhebungen sind zwar
eine gute Basis für den Start der Social Media-Karriere, aber sie können nicht generell
angewandt werden. Die beste Zeit für die Social Media-Beiträge ist genauso individuell wie
Ihre Kundschaft. Darum ist es auch besonders wichtig, vor dem Einstieg ins Web 2.0 die
Vertriebsweg 2.0
und Kaffee, bitte
Mit Social Media neue Kunden gewinnen und binden
Social Media
Jung, DMS & Sie. / WISSENSWERT
16
März 2015