15_03_MAG_KOMPLETT_JungDMSSie_Ausgabe01_A4_0315_vRZ.indd - page 27

Jung, DMS & Sie. / WISSENSWERT
Eine ergänzende private Rente kann, bei richtiger An-
wendung, sicherlich den freien Fall des Lebensstandards
ausgleichen.
Aber trotz staatlicher Förderungen in Deutschland schwä-
chelt die Privatvorsorge. Das liegt an unverantwortlichen
Verbraucherschützern und Finanzdienstleistern.
Jeder selbsternannte Fachjournalist kann Sparern und
Anlegern warnend Tipps zur Kündigung von Verträgen
geben, ohne dafür je zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Aktuell kursiert auf Youtube der Finanzhai als War-
nung vor Vertretern, die allein deshalb böse sind, weil sie
Provisionen und Courtagen für ihre Beratungsleistung bei
Abschluss erhalten. Der Protagonist und Retter vom Ver-
braucherschutzkommando Baden-Württemberg empfiehlt
zum Sparen und Vorsorgen „Bundesschatzbriefe, Festgel-
der und Aktienindexfonds“. Dieser Berater verlangt für
eine Anlageberatung 60 bis 90,– € pro Gespräch bei max.
einer Stunde. Ein Schnäppchen für einen Tipp, für den der
Retter nicht mal geradestehen muss. Würde man übrigens
den Tipp auf Youtube befolgen, bräuchte man bei der emp-
fohlenen Kapitalanlage und der aktuellen Verzinsung des
Bundesschatzes ca. 80.000.000,– € um nach einem Jahr
die Beratung von den Zinsen bezahlen zu können.
Die private Rente auf festverzinslicher Basis aufzubauen,
war lange Zeit von Erfolg gekrönt. Durch drastisch gefal-
lene Zinsen schwächeln jedoch viele Lebens- und Renten-
versicherungen. Viele Vermittler haben dieser Tatsache in
ihrer Anlage- oder Vorsorgeempfehlung noch nicht Rech-
nung getragen. Bei einer 2- bis 3%igen Inflation und einer
Garantieverzinsung von 1,25% wird zwar beim Abschluss
eine Lösung vorgegaukelt, die jedoch zum Zeitpunkt des
Bezugs der Rente mit einem bösen Erwachen endet!
Bei einer drohenden Langlebigkeit werden anfänglich
ausreichende Ruhestandsbezüge durch diesen Allmäh-
lichkeitsschaden aufgefressen. Es sei denn, man stellt die
ergänzende Rente auf eine breitere, weil internationale
Sachwertbasis. Gerade in den turbulenten Jahren nach
2008 lockte die scheinbare Sicherheit eines Sparbuchs Mil-
lionen von Anlegern in die Inflationsfalle. Die Enteignung
der sicherheitssuchenden Sparer ist nach wie vor in vollem
Gange!
Und die Hiobsbotschaften der Eurozone, der drohende
Verfall des Euros, treiben Anleger in die Immobilien­
anlage. Gekauft wird, was zu haben ist, und das zu
Höchstpreisen. Eine Immobilie und die Mieten verspre-
chen bei einer Währungsreform auf jeden Fall ...? Wer
zahlt die Mieten, wenn alle arbeitslos sind? Rentenver­
sicherung mit einem sicheren Deckungsstock pendeln
sich auf 1,25% Garantiezins und Überschüssen kleiner
gleich 3% ein. Erhalt der Kaufkraft!
Und da bleiben noch die Fonds und Aktien.
Als Manfred Krug mit seinem Freund und Hilfskommis-
sar zum Börsenexperten für die Telekom mutierte, blieb
manchem ehrbaren Kaufmann der Mund offen stehen.
Nach dem Motto „Man muss auch loslassen können“,
ver­loren die Sparer Millionen. Und das Vertrauen in die
Sachwertanlage durch Fonds und Aktien.
­
Fazit
„
„
Die gesetzlichen Renten müssen länger gezahlt werden.
„
„
Steigerungen sind nicht zu erwarten. Selbst wenn die
Rente zu Beginn gerade so ausreicht, wird die Inflation
das ändern.
„
„
Niedrige Zinsen bedeuten für Sparer und Anleger, dass
sichere Kapitalanlagen zum Kaufkraftverlust führen.
„
„
Die Frage darf nicht lauten, ob man einen Fonds oder
eine Aktie erwirbt, sondern welche Form man wählt.
Die Auswahl und die Versprechen der Fondsgesell-
schaften sind gigantisch! Da ist guter Rat gefragt und
zwar von Beratern und Vermittlern mit Erfahrung und
Sachkunde.
„
„
Es handelt sich um Fachleute, die den Mut besitzen,
­einem Arbeitnehmer die Alters­armut und den Verlust
des Lebensstandards aufzuzeigen. Verantwortung
übernehmen, ist die Lösung – und zwar von beiden.
Verantwortung des Sparers und Anlegers, selbst für
den Ruhestand vorzusorgen, Verantwortung vom Be-
rater, den Kunden durch dick und dünn zu begleiten.
„
„
Als Fachleute sollten wir uns trauen, den Sparer zu
desillusionieren. Ihm klarzumachen, dass seine sichere
Kapitalanlage ganz sicher weniger Kaufkraft im
­Ruhestand bedeutet.
„
„
Es gibt keine sicheren Renten! Man kann sie sicherer
machen durch eine breitere internationale Sachwert-
basis. Und damit meine ich nicht nur die privaten
­Pensionen und Renten. Ob das ein Politiker je ver­
stehen wird?
Vertriebsaktion „Wer richtig spart hat
Schwein“
In der WoF unter Invest-
mentfonds/Beratung
27
März 2015
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36,37,...72
Powered by FlippingBook