Frauenpower
Die Zahl der
weiblichen Vorstän-
de bei deutschen
börsennotierten
Unternehmen steigt
weiter.
Nach wie vor sind aber drei von
vier Vorstandsgremien der börsen
notierten Unternehmen ausschließ
lich mit Männern besetzt – lediglich
bei 23 Prozent der Unternehmen sitzt
mindestens eine Frau im Vorstand.
Das sind die aktuellen Ergebnisse
einer Analyse, die die Prüfungs- und
Beratungsgesellschaft Ernst & Young
zweimal jährlich durchführt.
Finanzbranche hat
den höchsten
Frauenanteil
Inzwischen haben 16 der 30 DAX-
Unternehmen mindestens ein weib
liches Vorstandsmitglied, vor einem
Jahr waren es nur 13. Am häufigsten
sind Frauen in den Chefetagen für
die operativen Bereiche von Unter
nehmen – etwa Produktion oder
Logistik – zuständig: 38 Prozent
der weiblichen Vorstandsmitglieder
tragen Verantwortung für das opera
tive Geschäft. Jeweils 23 Prozent der
weiblichen Vorstandsmitglieder sind
für das Personal und für sonstige Zen
tralfunktionen – etwa für Marketing,
Forschung oder Compliance – zustän
dig. Am höchsten ist der Frauenanteil
im Vorstand übrigens in der Finanz
branche: Bei Banken und Versiche
rungen liegt er bei 14 Prozent.
Höherer Frauenan-
teil trägt zu Unter-
nehmenserfolg bei
Mehr Vielfalt im Management ver
bessert das Finanzergebnis, so die
aktuelle Studie „The CS Gender 3000:
Women in Senior Management“ des
Credit Suisse Research Institute.
Menschen unterschiedlichen
Geschlechts im Vorstand betrachten
die Dinge von verschiedenen Perspek
tiven, was zu einem umfassenderen
#diequotewirkt
Dies ist der offizielle Hashtag des Bundesministeriums für Familien, Senioren,
Frauen und Jugend im Zusammenhang mit der Frauenquote. Denn: In den 160
DAX-, MDAX-, SDAX- und TecDAX-Unternehmen arbeiteten zum Stichtag 1. Juli
2016 insgesamt 43 weibliche Vorstände – und haben einiges bewirkt.
Entscheidungsprozess und einem
stärker komplementär geprägten
Führungsstil führt.
Erste Diversity-Fonds gibt es bereits
Zumindest ist rein statistisch die
Outperformance von Unternehmen
mit Frauen im Vorstand nachgewie
sen. Seit April 2015 gibt es mit dem
Ampega GenderPlus Aktienfonds
auch einen deutschen Gender-Diver
sity-Fonds. Dieser Publikumsfonds
hat den „German Gender Index“ als
Grundlage, investiert also schwer
punktmäßig in deutsche Firmen.
Der German Gender Index ist ein
Aktienindex der Börse Hannover zum
Thema Gender-Diversität. Er enthält
50 Unternehmen aus DAX, MDAX,
SDAX und TecDAX mit möglichst
gleich vielen Männern und Frauen
in Führungspositionen in Vorstand
und Aufsichtsrat. Die Fondsgesell
schaft Ampega hat mit dem Ampega
GenderPlus Aktienfonds (ISIN DE
000A12BRD6) einen Fonds aufgelegt,
der Aktien aus diesem Index kauft.
Jung, DMS & Sie! / Wissenswert
20
Oktober 2016