Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Oktober 2016 - page 20

Frauenpower
Die Zahl der
­weiblichen Vorstän-
de bei deutschen
börsennotierten
Unternehmen steigt
weiter.
Nach wie vor sind aber drei von
vier Vorstandsgremien der börsen­
notierten Unternehmen ausschließ­
lich mit Männern besetzt – lediglich
bei 23 Prozent der Unternehmen sitzt
mindestens eine Frau im Vorstand.
Das sind die aktuellen Ergebnisse
einer Analyse, die die Prüfungs- und
Beratungsgesellschaft Ernst & Young
zweimal jährlich durchführt.
Finanzbranche hat
den höchsten
Frauenanteil
Inzwischen haben 16 der 30 DAX-­
Unternehmen mindestens ein weib­
liches Vorstandsmitglied, vor einem
Jahr waren es nur 13. Am häufigsten
sind Frauen in den Chefetagen für
die operativen Bereiche von Unter­
nehmen – etwa Produktion oder
Logistik – zuständig: 38 Prozent
der weiblichen Vorstandsmitglieder
tragen Verantwortung für das opera­
tive Geschäft. Jeweils 23 Prozent der
weiblichen Vorstandsmitglieder sind
für das Personal und für sonstige Zen­
tralfunktionen – etwa für Marketing,
Forschung oder Compliance – zustän­
dig. Am höchsten ist der Frauenanteil
im Vorstand übrigens in der Finanz­
branche: Bei Banken und Versiche­
rungen liegt er bei 14 Prozent.
Höherer Frauenan-
teil trägt zu Unter-
nehmenserfolg bei
Mehr Vielfalt im Management ver­
bessert das Finanzergebnis, so die
aktuelle Studie „The CS Gender 3000:
Women in Senior Management“ des
Credit Suisse Research ­Institute.
Menschen unterschiedlichen
­Geschlechts im Vorstand betrachten
die Dinge von verschiedenen Perspek­
tiven, was zu einem umfassenderen
#diequotewirkt
Dies ist der offizielle Hashtag des Bundesministeriums für Familien, Senioren,
­Frauen und Jugend im Zusammenhang mit der Frauenquote. Denn: In den 160
DAX-, MDAX-, SDAX- und TecDAX-Unternehmen arbeiteten zum Stichtag 1. Juli
2016 insgesamt 43 weibliche Vorstände – und haben einiges bewirkt.
Entscheidungsprozess und einem
stärker komplementär geprägten
Führungsstil führt.
Erste Diversity-Fonds gibt es bereits
Zumindest ist rein statistisch die
Outperformance von Unternehmen
mit Frauen im Vorstand nachgewie­
sen. Seit April 2015 gibt es mit dem
Ampega GenderPlus Aktienfonds
auch einen deutschen Gender-Diver­
sity-Fonds. Dieser Publikumsfonds
hat den „German Gender Index“ als
Grundlage, investiert also schwer­
punktmäßig in deutsche Firmen.
Der German Gender Index ist ein
­Aktienindex der Börse Hannover zum
Thema Gender-Diversität. Er enthält
50 Unternehmen aus DAX, MDAX,
SDAX und TecDAX mit möglichst
gleich vielen Männern und Frauen
in Führungspositionen in Vorstand
und Aufsichtsrat. Die Fondsgesell­
schaft Ampega hat mit dem Ampega
GenderPlus Aktienfonds (ISIN DE­
000A12BRD6) einen Fonds aufgelegt,
der Aktien aus diesem Index kauft.
Jung, DMS & Sie! / Wissenswert
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