Jung, DMS & Sie! - Ausgabe März 2017 - page 16

Um ehrlich
zu sein – ich
­erwarte gar keine
­Antworten, denn
die Frage ist ja,
­wofür die Neuro­
nen feuern sollen
und Energie ver­
brauchen sollen?!
Lassen Sie uns trotzdem beginnen,
die Frage zu beantworten. Intrin-
sische Motivation braucht keine
äußeren Einflüsse, um zu entstehen.
Aber diese äußeren Einflüsse stören
auch nicht. Also 10Prozent zusätzlich
auf das Geschäftsergebnis ist okay.
Aber deshalb produziert niemand
26 Mio. Fondsleben. Entscheiden ist,
ob es dem Konstrukt dieses Kollegen
entspricht und dazu passt.
Sein Konstrukt, welches anspringt, ist
geprägt vom Dreieck der intrinsischen
Motivation:
„
„
sinnhaft
„
„
handhabbar
„
„
erstrebenswert
Sicherlich feuert Ihr neuronales
Geflecht jetzt viele Fragen. Natürlich
können Sie auch ohne die genannten
Voraussetzungen motiviert handeln.
Wenn zum Beispiel die Hausbank
anruft, die Polizei Sie verfolgt, vor
Gericht Ihr Scheidungsurteil verlesen
wird oder der Kunde zu einem ande-
ren Makler wechselt ...
Übrigens: Schei­
dungen lassen die
­Neuronen feuern.
Das kann ich Ihnen
aus eigener Erfah­
rung versichern.
Kleiner Witz für die emotionale
­Abteilung Ihrer Neuronen:
Ein Autofahrer fährt gemächlich
mit 60 km/h durch eine Baustel-
le auf der Autobahn. Hinter ihm
erscheint plötzlich ein Streifenwagen
im ­Rückspiegel. Er gibt Vollgas und
beschleunigt panisch auf 240. Die
­Polizisten verfolgen ihn mit Blau-
licht. Das Rennen dauert fast 100 km
und endet, als der Tank des flüchten-
den Fahrers leer ist.
Der Streifenführer steigt begeistert
nach diesem Rennen aus dem Auto
und spricht: Mein lieber Schwan, das
hat Spaß gemacht! Wenn Sie ne gute
Ausrede haben – sind Sie raus.
Der Autofahrer: Ich habe keine
­Ausrede. Meine Exfrau ist vor zwei
Jahren mit einem Polizisten abge-
hauen. Als ich euch im Rückspiegel
gesehen habe – hab ich gedacht, ihr
bringt sie wieder zurück!
Zurück zu Ihnen, lieber Leser.
Machen Sie das, was Sie tun, aus
tiefster Seele und aus dem ­innersten
Verständnis der Sinnhaftigkeit?
Oder arbeiten Sie einfach ab, was so
zu tun ist? Was macht es für Sie für
einen Sinn, 100.000 Euro mehr zu
­verdienen pro Jahr?
Oder kommen Sie mit dem aus, was
Sie jetzt haben? Hat sich Ihr Kons-
trukt einer idealen, sehr guten Welt
vernebelt? Nehmen Sie sich ein Glas
Wein oder Alraunensaft und denken
Sie über den Sinn Ihrer Ziele nach –
sofern Sie welche haben. Überleben zu
können ist kein Sinn, den ich meine.
Wenn wir Menschen keine Herzens-
wünsche mehr haben, sind wir gleich
dem Vieh auf der Weide, welches nur
noch frisst und Exkremente ausschei-
det – Matthias F. Ramge frei nach
Mark Aurel, Selbstbetrachtungen.
Wenn Sie dann ein sinnhaftes
­Herzensziel haben, klären Sie, ob es
handhabbar ist. Nicht machbar! Das
ist ein Unterschied. Machbar ist für Sie
viel mehr, als für Sie handhabbar ist.
Ich zum Beispiel kämpfe mit 5 Kilo
Jo-Jo. Kennen Sie das Spielzeug? Hoch,
runter – hoch, runter …Hoch geht
das Gewicht automatisch und runter
brauche ich Selbstbeherrschung.
Ein schönes Steak mit Gemüse. ­
Nee – mit Pommes und Nachtisch.
Die Sinnhaftigkeit eines Gewichts
von 91 kg liegt tief in meinem Herzen,
wegen Arterienverfettung, und ich
will auch nicht aussehen wie Hoss von
Bonanza. Also Low Carb und Eiweiß
müssen her. Low Carb und Eiweiß
wachsen aber nicht an Bahnhöfen
und selten an Flughäfen. In einigen
Fußgängerzonen kommen sie dagegen
schon vor.
Jung, DMS & Sie! / Wissenswert
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