Jung, DMS & Sie! - Ausgabe März 2017 - page 22

Infrastruktur­
anlagen sind fast
so alt wie die
­Menschheit selbst.
Alles begann mit
dem ­Kaiserkanal
in China.
Der längste jemals
von ­Menschenhand
­gebaute Kanal ist
noch ­immer in
­Betrieb – und das
seit mehr als
2.400 Jahren.
Mit einer Länge von mehr als
1.800 Kilometern verband das für
diese Zeit einzigartige Infrastruktur­
projekt den Norden Chinas mit dem
fruchtbaren Mündungsgebiet des
Jangtsekiang im Süden. Denn schon
damals war Infrastruktur die Grund-
lage der Volkswirtschaft und des
Handels. So wurden u. a. Lebensmittel
und Baustoffe über den Kanal nach
Peking verschifft und ermöglichten so
das Gedeihen der Stadt und den Bau
des Kaiserpalastes in der Verbotenen
Stadt.
Erholung der Wirtschaft nach der
Krise in den 1930er Jahren – dank
Infrastrukturinvestitionen
In der Geschichte der Menschheit
war Infrastruktur jedoch nicht nur
für die Grundversorgung der Volks-
wirtschaft nützlich, sondern stellte
gerade in Zeiten des Umbruchs ein
interessantes Mittel dar, ein Land
wettbewerbsfähiger zu machen und
Arbeitsplätze zu schaffen.
So versuchte in den 1930er Jahren
der damalige US-Präsident Frank-
lin D. Roosevelt, die USA aus der
Depression zu führen. Sein pro-
bates Mittel dazu waren massive
Infrastrukturinvestitionen. Neben
1,1 ­Millionen Straßenkilometern
wurden 45.000 ­Schulen, 25.000 km
Wasserleitungen und 7.800 Brücken
gebaut und/oder modernisiert. Diese
Anstrengungen trugen signifikant
dazu bei, die USA aus dem Konjunk-
turtal zu führen und neue Arbeits-
plätze zu schaffen.
1.000.000.000.000 US-Dollar will
Donald Trump in der nächsten Dekade
in ­Infrastruktur investieren
Nicht nur Präsident Roosevelt
glaubte an Infrastruktur, sondern
auch Donald Trump. Mit einem groß
angelegten Programm, das unter
anderem eine Steuerreform und
massive Infrastrukturinvestitionen
beinhalten soll, will er die USA wie-
der auf einen starken Wachstumspfad
zurückführen. Er steht mit seinen
Infrastrukturplänen jedoch nicht
alleine da. Selbst die eher zurückhal-
tende deutsche Bundesregierung hat
ein Programm über 270 Milliarden
Euro bis zum Jahr 2030 abgesegnet
und auch in den Schwellenländern
wie u. a. China soll durch den Bau
neuer Eisenbahntrassen, Autobahnen
und Stromleitungen das Wirtschafts-
wachstum unterstützt werden, was
ebenfalls Hunderte Milliarden Euro
kosten dürfte.
Wie kann man von Infrastruktur als
Investor profitieren?
„Infrastruktur ist der Unterbau jeder
Volkswirtschaft. Infrastrukturunter-
nehmen stellen mit ihren Dienstleis-
tungen die Versorgung eines Landes
sicher und sind aufgrund ihrer
konservativen Eigenschaften ein
potenzielles langfristig ausgelegtes
Basisinvestment“, sagt Investment-
spezialist Matthias Meyer von der
Deutschen AM.
Allerdings ist es für Privatanleger
nicht leicht, sich an Infrastruktur-
projekten zu beteiligen. Ihre Bewer-
tung und Beurteilung ist ein Job für
Spezialisten. Zudem sind die Min-
destbeteiligungssummen zum Teil
beträchtlich. Daher bietet sich für
interessierte Anleger ein Investment
in einem aktiv gemanagten Invest-
mentfonds an, der sich auf Aktien
von Besitzern und Betreibern von
Infrastruktursachwerten fokussiert.
Diese Infrastrukturunternehmen ent-
wickelten sich historisch konstanter
als die breiten Märkte bei gleichzeitig
besserer Rendite und stellen zudem
einen gewissen Inflationsschutz in
Aussicht.
Der Fonds Deutsche Invest I Global
Infrastructure (WKN DWS0TN)
investiert in Infrastrukturunterneh-
men aus den globalen Infrastruk-
tursektoren Transport, Energie,
Wasser und Kommunikation. Diese
Unternehmen besitzen und betreiben
Infrastruktursach­werte und erwirt-
schaften langfristig ­stabile Zah-
lungsströme, indem sie die Grund-
versorgung der Volks­wirtschaft
sicherstellen. Den ­regionalen
Schwerpunkt mit rund 50 Prozent
des Anlagevolumens legt das Fonds-
management auf die USA, gefolgt von
größeren Positionen in Kanada und
Großbritannien.
// Petra Walter
Jung, DMS & Sie! / Wissenswert
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