schwung in vielen Schwellen- und
Entwicklungsländern haben immer
mehr Menschen Zugang zu Produk-
ten, die mit Duftstoffen veredelt
wurden. Die wachsende Mittelschicht
verfügt über ein höheres Einkommen,
das ihnen den Konsum derartiger
Produkte ermöglicht.
Auch in hoch entwickelten Ländern
geht die Urbanisierung weiter voran,
und in Städten werden ebenfalls mehr
parfümierte Produkte konsumiert.
Duft als Investment
Investoren können vom globalen
Wachstum der Duftstoffindustrie in
Form von Kursentwicklungen und
Dividenden profitieren.
So ist der Schweizer Chemiekon-
zern Givaudan (WKN 938 427) der
führende Hersteller für Duft- und
Geschmacksstoffe.
Nach Givaudan und dem Privatunter-
nehmen Firmenich ist International
Flavors & Fragrances Inc. (WKN 853
881) der drittgrößte Dufthersteller,
vor dem deutschen Aromen- und
Duftstoffhersteller Symrise
(WKN SYM999) auf Platz vier.
Auch L’Oréal (WKN 853 888) ver-
dient als größter Kosmetikkonzern
der Welt an knapp 9 Prozent der
weltweiten Parfümverkäufe.
Fonds wie der DJE Dividende & Sub-
stanz (WKN 164324) oder DJE Zins
& Dividende (WKN A1C7Y8) setzen
auf den Duft von Dividende.
// Petra Walter
Rauch der
Geschichte
Die heutige Bezeichnung „Par-
füm“ stammt vom lateinischen „per
fumum“, was so viel bedeutet wie
„durch den Rauch“. Denn lange Zeit
wurden die Duftstoffe nur durch die
Hitze des Feuers gelöst. Doch schon
lange vor den Römern nutzten Sume-
rer und Ägypter wohlriechende Aro-
men. Räucherharze, Salben und Öle
ehrten die Götter, galten aber auch
als reines Luxusgut oder therapierten
Patienten. Die Araber und Perser
erfanden um 1200 den Destillierkol-
ben und den Alkohol – eine wichtige
Voraussetzung für die Herstellung
von Duftstoffen.
Aromastoffe und Weihrauch wurden
auch nach Europa importiert, haupt-
sächlich für medizinische und sakrale
Zwecke. Parfüm im heutigen Sin-
ne – eine Mischung aus Alkohol und
ätherischen Ölen – wurde erstmals
im 14. Jahrhundert hergestellt. Ein
Jahrhundert später feierte das Duft-
wasser im reichen Italien rauschende
Erfolge, auch die Franzosen liebten
die Wohlgerüche. Venedig und Grasse
wurden zu Parfümkapitalen. Zur Zeit
des Sonnenkönigs Ludwig XIV zog
man die wohlriechenden Essenzen der
täglichen Morgentoilette vor. Anstatt
sich zu waschen, wurde in Versailles
und anderswo munter übersprüht.
Jung, DMS & Sie! / STYLE
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März 2017