JUNG, DMS & SIE Oktober 2015 - page 36

Jung, DMS & Sie. / TRENDS
Genever, eines mit Wacholder und
anderen Kräutern aromatisierten Ge­
treidebrands, liegen in Holland. Mit
einem Holländer auf dem englischen
Königsstuhl kam der „Genever“ –
schon bald auf „Gin“ gekürzt – auf
die Insel. Die Erlaubnis zum lizenz­
freien Brennen ließ Gin zur briti­
schen Nationalspirituose werden. Im
18. Jahrhundert war Gin in England
der Alkohol der armen Leute. Um­
gangssprachlich wurde er als „Penny
Gin“ oder „Mutters Ruin“ bezeichnet.
Letzteres verweist darauf, dass der
Billigfusel auch zahlreiche Existen­
zen vernichtete. Erst mehrere Gesetze
und die verbesserte Brennkunst
ließen den Gin zum Genussmittel wer­
den. Heute ist Gin, wie schon Jahre
zuvor der Wodka, zu einer Spirituose
geworden, die in aller Herren Länder
konsumiert und produziert wird.
Als gesetzlicher Standard ist Wachol­
der als bestimmende Geschmacks­
komponente gefordert. Auch andere
Kräuter und Aromen wie Koriander,
Ingwer, Lakritze – um nur einige zu
nennen – kommen hier zum Einsatz.
Das Mischungsverhältnis dieser soge­
nannten Botanicals bestimmen Ent­
wickler und Brenner der jeweiligen
Gin-Kreation. Daher kommt auch die
Vielfalt von Sorten, Geschmack, Qua­
lität und Preis. Die EU-Verordnung
für Gin schreibt einen Mindestgehalt
von 37,5% Vol. vor.
Auf Regionalität und
Qualität fokussiert
„Unser Rheinland Dry Gin hat 41%
Vol. und basiert auf 18 Botanicals.
Regional, nachhaltig, hochwertig.
Ein Gin mit gutem Namen, markant
für die Region und mit Ausstrah­
lung über die Region hinaus, das
war unsere Vision. Sie führte zum
Drachenfels, der Nibelungensage und
Siegfried, dem das Lindenblatt beim
Bad im Drachenblut auf den Rücken
fiel. So fand der Gin mit den Linden­
blüten als einem nur für unseren Gin
gebräuchlichen Leit-Botanical mit
Siegfried seinen Namen“, veranschau­
licht Raphael Vollmar die symbio­
tische Verbindung zwischen Marke,
Destillat und Heimatregion.
Eifel-Destillerie als starker Partner
Auch die beste Idee ist nichts wert,
wenn es an der Umsetzung mangelt.
Ohne Destillerie und erfahrenen
Brennmeister gibt es keinen guten
Gin. Da erwies sich der Tipp zur
Eifel-Destillerie in Lantershofen als
wahrer Glücksfall. Ein Familien­
betrieb mit 90-jähriger Tradition,
der für seine hochwertigen Kräuter­
spirituosen national und internatio­
nal schon vielfach höchste Auszeich­
nungen bekam.
„Siegfried“ als Botschafter deutscher
Spitzenprodukte weltweit on Tour
Siegfried Rheinland Dry Gin erobert
nicht nur rasant den Heimatmarkt.
Jetzt tourt der beim World Spirits
Award 2015 zum besten deutschen
Gin ausgezeichnete Siegfried auch
als Botschafter deutscher Spitzen­pro­
dukte durch die Welt.
Die Ausstellung „Handmade in
Germany“ ist eine Auswahl zeitge­
nössischer Qualitätsproduktionen aus
Deutschland und zeigt Meisterwerke
von 150 deutschen Manufakturen,
Kunsthandwerkern und Designern,
kostbare Dinge und Kulturgüter,
die in Deutschland handgefertigt
werden. Illustriert wird die Vielfalt
der deutschen Kulturtraditionen und
deren aktuelle Übernahme und Wei­
terentwicklung im globalen Weltge­
schehen.
Die auf mehrere Jahre angelegte
Ausstellung deutscher Manufaktu­
ren wird vom Direktorenhaus Berlin
kuratiert und ging von Berlin aus zu­
nächst nach St. Petersburg, Moskau
und Shanghai. Über Asien führt die
Route dann nach Amerika und dem
Mittleren Osten wieder nach Europa.
Die Tour macht Station in spannen­
den Städten und Metropolen wie
Hongkong, Tokio, Los Angeles, New
York und Abu Dhabi.
Welcher Gin und dazu welches Tonic?
Der Kult um die Kombination der
zwei Zutaten mag bisweilen ein wenig
nerven, der britische Drink schlecht­
hin wird es nie. Auch am Tonic
wurde in den letzten Jahren von
allen Herstellern geschraubt. Kräuter
(Fentimans Herbal) werden ebenso
eingesetzt wie fruchtigere Aromati­
sierungen (Holunderblüte im Thomas
Henry „Elderflower“), aber auch
eine Reduktion des Zuckergehalts
(bei Schweppes „Dry“ und das Aqua
Monaco „Extra Dry“ aus München)
oder ganz neue Bitterquellen (Enzian
im Schweizer Tonic „Gents“) haben
die Bandbreite erweitert.
Wie trinkt man einen Gin & Tonic?
Ein Gin & Tonic wird in einem
Highballglas gebaut. Dazu das Glas
randvoll mit Eiswürfeln füllen und
den Gin dazu geben. Je nach Gin soll­
ten etwa 4–6 cl in das Glas gegeben
werden. Grundsätzlich gibt es kein
festes Mischungsverhältnis zwischen
Tonic und Gin, dies hängt stark vom
Gin ab. Das Mischungsverhältnis
kann von 1:1 bis 1:4 reichen. Deshalb
empfiehlt es sich, das Tonic Water
separat neben das Glas zu stellen und
den Gast selber entscheiden zu lassen.
Ansonsten gilt als Faustregel ein
Mischungsverhältnis von 1:3.
// Petra Walter
Tipp: Lassen Sie sich von Marian
Krause, World Class Bartender
Germany 2015, zeigen, wie man
Gin & Tonic perfekt zubereitet.
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