Jung, DMS & Sie! - Ausgabe März 2017 - page 40

Finden Sie Ihren
Yogastil
Hatha? Ashtanga? Wir erklären, was
hinter den zehn wichtigsten Yogarich-
tungen steckt:
Hatha-Yoga („Ha“ steht für „Sonne“
und „tha“ für „Mond“) ist die exakte
Bezeichnung für das körperliche Yoga
als Abgrenzung zu spirituellen Formen.
Imweiteren Sinn gehören alle körperbe-
tonten Yogastile zumHatha-Yoga; im
engeren Sinn versteht man darunter nur
diejenigen, in denen die Stellungen sta-
tisch gehalten werden. Durch (Atem-)
Übungen und Meditation sollen Har-
monie und Balance erreicht werden. Die
Abfolgen sind kontrolliert und werden
auf unterschiedlichen Niveaus angebo-
ten, daher die ideale Form für Einsteiger
und Unentschlossene.
Ashtanga-Yoga sollte man nicht unter-
schätzen. Die sechs festgelegten Abläufe
stellen in Sachen Beweglichkeit und
Kraft fast jedes Bodyweight-Workout
in den Schatten – eben das macht diesen
Stil aus. Ein kompetenter Lehrer sollte
es vermitteln, damit es nicht zu Verlet-
zungen kommt.
Power-Yoga bezeichnet die moder-
ne US-Variante des Ashtanga-Yoga.
Unterschied: Die Sequenzen haben
keine feste Abfolge, sie richten sich nach
Schwerpunkt und Level der Teilnehmer.
Und woher kommt die „Power“? Von
den fordernden Übungen, die Sie mit
Techniken zur bewussten Atmung dabei
kombinieren.
Bikram-Yoga: 38 Grad, 26 Übungen,
davon jeweils zwei Wiederholungen.
Kommen Sie da schon beim Lesen
ins Schwitzen? Dann sollten Sie die
sportliche Saunaversion besser anderen
überlassen. Sie vertragen die Hitze gut?
Dann könnte diese intensive körperliche
Erfahrung zumDauerbrenner für Sie
werden.
Vinyasa-Flow baut, wie der Name ver-
muten lässt, auf fließende, dynamische
Übergänge zwischen den Stellungen.
Die perfekte Variante für Sportler, die
Yoga als ergänzendes Training einsetzen
möchten.
Jivamukti-Yoga stammt aus New York
City. Die Lehrer lassen unterstützend
Musik im Stil der Metropole laufen.
Dennoch enthält auch diese Richtung
spirituelle Elemente. Mantra-Gesänge
sind ein fester Bestandteil, ebenso
vegane Ernährung. Wichtig: flüssige
Bewegungsabläufe! Kommt Vinyasa-
Flow nahe.
Sivananda-Yoga (und sein deutscher
Ableger Yoga-Vidya) hat noch eine
starke Betonung auf dem spirituellen
Aspekt des Yoga. In normalen Hatha-
Yoga-Stunden beschränkt sich dieser
allerdings auf eine kurze Mantra-Rezi-
tation zu Beginn und Ende der Stunde.
Typisch sind die meist mit gelben Shirts
und weißen Hosen bekleideten Lehrer.
Nach einigen Atemübungen und dem
Aufwärmen (Sonnengruß) geht es auch
schon in den Kopfstand. Stil für alle.
Wer keine Angst vor Spirituellem hat,
kann seinen Urlaub auch mit Ferien-
oder Intensivwochen verbringen.
Iyengar-Yoga wird im Scherz auch als
Möbel-Yoga bezeichnet: Lehrer nutzen
diverse Hilfsmittel wie Gurte, Blöcke
und Kissen, um die Teilnehmer damit
in exakt vorgeschriebene Positionen zu
bringen. Die detaillierten technischen
Anweisungen erfordern Zeit, entspre-
chend wenig dynamisch geht es zu.
Kundalini-Yoga wird oft auf Wollmat-
ten praktiziert. Um sich vor störenden
Energien zu schützen, tragen wahre
Kundalini-Yogi einen Turban, der auch
das komplett weiße Erscheinungsbild
abrundet. Das Ziel der Erleuchtung
soll durch lange Meditationen sowie
Chakren-Reinigung und Mantra-Gesän-
ge erlangt werden. Die Bewegungen sind
gewöhnungsbedürftig, aber körperlich
fordernd.
Acro-Yoga wird fliegend praktiziert.
Nein, nicht im Jet, sondern auf den
Armen und Beinen eines anderen, auf
demBoden liegenden Yogi. So bringt
man sich in unterschiedliche Positionen,
die entweder für Entspannung oder
Akrobatik sorgen. Zur Sicherheit steht
immer eine dritte Person daneben. Im
Mittelpunkt dieser noch sehr jungen
Yogaform stehen Gemeinschaft und
Vertrauen.
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