Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Oktober 2017 - page 28

Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT
Ein solch unflexibler Ansatz greift
jedoch unserer Ansicht nach bei den
Herausforderungen der Zukunft am
Anleihenmarkt zu kurz, sagt ­Markus
Peters, Senior Portfolio Manager
Fixed Income bei AllianceBernstein.
­Vielmehr ist eine integrierte
Herangehensweise gefragt.
Gewinnen Sie die Kontrolle über
Ihre Anleihenrisiken
Den meisten Anlegern ist durchaus
bewusst, dass sie sowohl Zins- als auch
Credit-Risiken eingehen müssen, wenn
sie ihre Renditeziele erreichen und
einen Diversifikationseffekt gegenüber
ihren Aktienengagements erzielen
wollen. Sie sehen die zinssensiblen
Investments wie Staatsanleihen oder
inflations­indexierte Papiere als völlig
separat von den eher wachstums­
orientierten Anlagen wie High-Yield-
Anleihen oder Titeln aus den Emerging
Markets, und betrauen auch unter-
schiedliche Manager mit deren Verwal-
tung. Doch mit dieser Parallelstrategie
werden unseres Erachtens sowohl
wichtige Risiken außer Acht gelassen,
als auch potenziell attraktive Ertrags-
chancen verpasst.
Anleiheninvestment mit Autopilot
wird den Herausforderungen der
Zukunft nicht gerecht
In den vergangenen rund 20 Jahren
kannten die Zinsen eigentlich nur eine
Richtung: nach unten. Und mit Aus-
nahme von der Nachwehen der globalen
Finanzkrise 2009 gab es zuletzt auch
nur wenig signifikante Zahlungsausfälle
auf breiter Basis. Doch solch ein wohl-
wollendes Umfeld ist für die Zukunft
kaum zu erwarten. Die Zinsen steigen
in den USA bereits wieder, und auch in
Europa werden die ­geld­poli­tischen Zügel
allmählich gestrafft. Das kann Kursver-
luste bei Staatsanleihen bescheren, und
einige Unternehmen niedriger Bonität
bei ihrer Refinan­zierung in Verlegenheit
bringen.
Ein integrierter Ansatz kann flexibler
auf Verschiebungen reagieren
Staatsanleihen und andere risiko-
mindernde Vermögenswerte ­entwickeln
sich meist gut bei nachlassender
Die richtige
Balance
Viele Anleger – und auch Fondsmanager – teilen die Anleihenwelt starr in
zwei ­Risikoquellen ein: Zinsrisiko und Kredit- oder Bonitätsrisiko. Je nach
­Markteinschätzung favorisieren sie dann den einen oder anderen Faktor für ihre
­Investments. Doch ob dieser Ansatz weiterhin Sinn macht, ist fraglich.
­Konjunktur. Ertragsorientierte Berei-
che hingegen, wie etwa hochverzins­
liche Unternehmensanleihen, spielen
ihre Stärken bei einer Beschleunigung
des Wirtschaftswachstums und stei-
genden Zinsen aus. Höhere Erträge
auf der einen Seite des Spektrums
­kompensieren meist Schwächephasen
der anderen Seite. Unserer Ansicht
nach ist die erfolgversprechendste
Strategie zur konstanten ­Erzielung
von Zinsrenditen ein flexibler ­Ansatz
­innerhalb einer ausgewogenen
­Struktur. Wenn die Vermögenswerte auf
einer Seite des Risikospektrums teuer
erscheinen, sollte ein Fonds­manager in
der Lage sein, die Balance zu ­verändern
und sich auf niedriger ­bewertete
Chancen auf der anderen ­Seite des
Risikospektrums zu ­fokussieren. Wenn
die Bewertungen auf beiden Seiten des
Spektrums hoch erscheinen, sollte er die
Möglichkeit haben, das Gesamtrisiko
des Portfolios zu senken. Dieses Wech-
selspiel unterstützt die Generierung von
konstantem Income.
AllianceBernstein setzt diesen
­Ansatz für europäische Anleger,
die ­regel­mäßiges Einkommen bei
­balanciertem Risiko wollen, bereits
seit 1999 mit Erfolg im European
Income Portfolio (WKN 989 711)
um. Das Portfolio setzt flexibel auf
eine ­ausgewogene und ­dynamische
­Allokation von zinssensiblen und
­ertragsorientierten Anleihen.
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