Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT
Ein solch unflexibler Ansatz greift
jedoch unserer Ansicht nach bei den
Herausforderungen der Zukunft am
Anleihenmarkt zu kurz, sagt Markus
Peters, Senior Portfolio Manager
Fixed Income bei AllianceBernstein.
Vielmehr ist eine integrierte
Herangehensweise gefragt.
Gewinnen Sie die Kontrolle über
Ihre Anleihenrisiken
Den meisten Anlegern ist durchaus
bewusst, dass sie sowohl Zins- als auch
Credit-Risiken eingehen müssen, wenn
sie ihre Renditeziele erreichen und
einen Diversifikationseffekt gegenüber
ihren Aktienengagements erzielen
wollen. Sie sehen die zinssensiblen
Investments wie Staatsanleihen oder
inflationsindexierte Papiere als völlig
separat von den eher wachstums
orientierten Anlagen wie High-Yield-
Anleihen oder Titeln aus den Emerging
Markets, und betrauen auch unter-
schiedliche Manager mit deren Verwal-
tung. Doch mit dieser Parallelstrategie
werden unseres Erachtens sowohl
wichtige Risiken außer Acht gelassen,
als auch potenziell attraktive Ertrags-
chancen verpasst.
Anleiheninvestment mit Autopilot
wird den Herausforderungen der
Zukunft nicht gerecht
In den vergangenen rund 20 Jahren
kannten die Zinsen eigentlich nur eine
Richtung: nach unten. Und mit Aus-
nahme von der Nachwehen der globalen
Finanzkrise 2009 gab es zuletzt auch
nur wenig signifikante Zahlungsausfälle
auf breiter Basis. Doch solch ein wohl-
wollendes Umfeld ist für die Zukunft
kaum zu erwarten. Die Zinsen steigen
in den USA bereits wieder, und auch in
Europa werden die geldpolitischen Zügel
allmählich gestrafft. Das kann Kursver-
luste bei Staatsanleihen bescheren, und
einige Unternehmen niedriger Bonität
bei ihrer Refinanzierung in Verlegenheit
bringen.
Ein integrierter Ansatz kann flexibler
auf Verschiebungen reagieren
Staatsanleihen und andere risiko-
mindernde Vermögenswerte entwickeln
sich meist gut bei nachlassender
Die richtige
Balance
Viele Anleger – und auch Fondsmanager – teilen die Anleihenwelt starr in
zwei Risikoquellen ein: Zinsrisiko und Kredit- oder Bonitätsrisiko. Je nach
Markteinschätzung favorisieren sie dann den einen oder anderen Faktor für ihre
Investments. Doch ob dieser Ansatz weiterhin Sinn macht, ist fraglich.
Konjunktur. Ertragsorientierte Berei-
che hingegen, wie etwa hochverzins
liche Unternehmensanleihen, spielen
ihre Stärken bei einer Beschleunigung
des Wirtschaftswachstums und stei-
genden Zinsen aus. Höhere Erträge
auf der einen Seite des Spektrums
kompensieren meist Schwächephasen
der anderen Seite. Unserer Ansicht
nach ist die erfolgversprechendste
Strategie zur konstanten Erzielung
von Zinsrenditen ein flexibler Ansatz
innerhalb einer ausgewogenen
Struktur. Wenn die Vermögenswerte auf
einer Seite des Risikospektrums teuer
erscheinen, sollte ein Fondsmanager in
der Lage sein, die Balance zu verändern
und sich auf niedriger bewertete
Chancen auf der anderen Seite des
Risikospektrums zu fokussieren. Wenn
die Bewertungen auf beiden Seiten des
Spektrums hoch erscheinen, sollte er die
Möglichkeit haben, das Gesamtrisiko
des Portfolios zu senken. Dieses Wech-
selspiel unterstützt die Generierung von
konstantem Income.
AllianceBernstein setzt diesen
Ansatz für europäische Anleger,
die regelmäßiges Einkommen bei
balanciertem Risiko wollen, bereits
seit 1999 mit Erfolg im European
Income Portfolio (WKN 989 711)
um. Das Portfolio setzt flexibel auf
eine ausgewogene und dynamische
Allokation von zinssensiblen und
ertragsorientierten Anleihen.
28
Oktober 2017