Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Oktober 2016 - page 47

Uhrensammler Alexander Varga,
verantwortlich für das Österreich-
Geschäft der JDC Group AG, verrät
im Interview, wie er zu seiner
­Sammelleidenschaft kam, und gibt
dabei wertvolle Tipps.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft
für Uhren zum ersten Mal bemerkt?
Alexander Varga: Uhren spielen in
meinem Leben seit Anfang der 90er
eine Rolle. Damals, als Student,
träumte ich von einer mechanischen
Uhr. Insbesondere an Chronographen
faszinierte mich, dass alle Funktio­
nen – im Gegensatz zu den damals
überwiegend verbreiteten Quarzuh­
ren – „ohne Strom“ abrufbar sind.
Ich begann also neben dem Studium
bei DHL als Paketkurier zu arbeiten
und auf eine mechanische Uhr zu
sparen.
Und wann haben Sie
schließlich zugeschlagen?
Alexander Varga: Meine erste mecha­
nische Uhr habe ich mir zu meinem
Studienabschluss im Jahr 1994
gekauft – ich weiß noch, wie ich mich
damals zwischen zwei Marken ent­
scheiden musste. Letztlich wurde es
eine FORTIS Cosmonauts – spannend
fand ich damals, dass die FORTIS Of­
ficial Cosmonauts Chronographen zur
Standardausrüstung des russischen
Raumfahrtprogramms gehörten.
Wie viele Uhren umfasst Ihre
Sammlung mittlerweile?
Alexander Varga: Seit ich ins Berufs­
leben eingestiegen bin, kam fast jedes
Jahr eine Uhr dazu, u. a. von Eber­
hard & Co., Panerai, IWC, Revue
Thommen, Chopard Mille Miglia,
Oris oder von Breitling – stolz bin ich
auch auf meine Rolex aus den 60ern.
So sind mittlerweile rund 15 Uhren
zusammengekommen.
Worauf achten Sie beim Uhrenkauf?
Alexander Varga: Wichtig ist, dass
die Uhr ein mechanisches Werk hat.
Vorzugsweise sollte sie ein Sonder­
modell sein oder eine besondere
Geschichte haben. Meine Breitling
Superocean gibt es beispielsweise nur
40 Mal auf der Welt, sie wurde zu
Ehren einer britischen Spezialeinheit
aufgelegt und meine Oris wurde für
eine italienische Kampftaucherein­
heit entwickelt.
Wie haben Sie die Uhr gefunden und
wo werden Sie grundsätzlich fündig?
Alexander Varga: Früher gab es nur
die Möglichkeit, über Uhrenzeitschrif­
ten und Messen interessante Modelle
zu finden – mittlerweile bietet das
Internet, insbesondere Plattformen
wie chrono24.de, tolle Möglichkeiten
für „Jäger und Sammler“.
Taugen Uhren aus Ihrer
Sicht als Kapitalanlage?
Alexander Varga: Wenn Sie die rich­
tigen Uhren erwerben und Glück ha­
ben, kann aus Ihrer Uhrensammlung
eine nette kleine Geldanlage werden.
Niemand kann mit 100%iger Sicher­
heit vorhersagen, wie sich Uhren­
sammlungen in Zukunft entwickeln,
aber die Chance ist groß, dass eine
klug aufgebaute Sammlung bestimmt
mehr bringt als die aktuellen Zinssät­
ze des Sparkontos.
Verraten Sie uns noch,
was Ihre letzte Erwerbung war?
Alexander Varga: Meine letzte Erwer­
bung war eine Eberhard & Co., und
zwar das Modell Tazio Nuvolari/Van­
derbuilt Cup. Ich habe sechs Monate
nach der für mich passenden Uhr ge­
sucht, aber letztlich gilt hier ein wenig
das Motto: Der Weg ist das Ziel.
// Petra Walter im Gespräch
mit Alexander Varga
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