Schokolade
Kakaobutter
plus Kakaopulver
verwöhnen nicht
nur den Gaumen,
sondern beleben
das Herz und das
Gehirn
Umso mehr lohnt sich ein Blick auf das
Kleingedruckte der Verpackung, der
dem gesundheitsbewussten Genießer
den Kakaogehalt der Schokolade verrät.
Göttergeschenk der Azteken
Die Früchte des Kakaobaumes
besitzen die Kraft der Tropensonne
aus den Äquatorial-Ländern und die
gesundheitsfördernde Wirkung von
Polyphenolen und Flavonoiden. Sie
sind fast kindskopfgroß und werden
wie seit Jahrhunderten von Hand mit
scharfen Messern abgetrennt und mit
geschicktem Schlag halbiert. Dann
werden die Samenkerne herausgelöst.
Neben den Kernen enthalten die
Kakaofrüchte die wertvollen Subs
tanzen des weißlichen Fruchtfleisches
und ein Fett: die Kakaobutter. Schon
die Azteken betrachteten sie als
Göttergeschenk, obwohl sie die Kerne
ungesüßt verzehrten. Daher rührt
auch ihr Name: „xococ“, aztekisch:
sauer, herb.
Glücksbringendes Wundermittel
Die jüngste wissenschaftliche Entde
ckung könnte jene Gesundheitswir
kung von Bitterschokolade enthüllt
haben, die alle bisherigen noch
übertrifft. Kakao-Biostoffe verstär
ken die antioxidativen (= so etwas
wie Anti-Rostwirkung / Rostschutz
mittel) Eigenschaften der Enzyme in
sämtlichen Körpergeweben, beson
ders jedoch in der Thymusdrüse. Die
ses Organ sitzt im oberen Brustdrittel
und ist für die Produktion bestimm
ter Hormone verantwortlich, die wir
für jede Immunreaktion benötigen.
Je älter wir werden, desto kleiner
wird die Thymusdrüse.
Süßes
Wundermittel
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schokoladewaren betrug laut Bundesverband der
Deutschen Süßwarenindustrie im Jahr 2015 rund 9,5 kg. Damit belegt Deutschland im
europäischen Vergleich den Spitzenplatz. Die gute Nachricht: Ab 70 % Kakaoanteil
entwickelt Schokolade sogar erstaunliche Energien.
Schäden durch reaktive Sauerstoff
verbindungen, auch freie Radikale
genannt (kleine Molekularverbre
cher), in sensiblen Strukturen von
Körperzellen – z. B. dem Zellkern
mit der Erbsubstanz DNA und den
Mitochondrien, den Kraftwerken der
Zellen – gelten seit einiger Zeit als
ein Hauptfaktor der umfassenden
Altersveränderungen. Gleichzeitig ist
die Bildung einer gewissen Menge an
Sauerstoffradikalen unvermeidbar, ja
punktuell sogar nützlich als Reiz, die
enzymatischen Schutzsysteme gegen
Radikale stets aufrechtzuerhalten
(siehe auch nachfolgendes Interview).
Dass ein Stückchen richtig gewählter
Schokolade an dieser Front einen
wichtigen Beitrag leistet, ist fast zu
schön, um wahr zu sein!
Alterungsprozess positiv beeinflussen
Erkannt wurden diese Eigenschaften
von einem Forscherteam an der Uni
versität von Barcelona in einer Studie
Jung, DMS & Sie! / STYLE
40
Oktober 2016